Es ist genau ein Jahr her, dass ich hier verkündete, 20 kg in einem Jahr abnehmen zu wollen.
Diesen Blog gibt es also schon ein ganzes Jahr und in diesem ganzen Jahr habe ich nicht ein Kilo abgenommen. Aber auch nicht ein Gramm zugenommen. An manchen Tagen wiege ich sogar ein oder zwei Kilo weniger als am 24. August 2012.
Bin ich deshalb nun traurig?
Nein, denn in diesem Jahr habe ich viel nachgedacht über mein Leben, die Rolle, die mein Gewicht darin spielt, über meine Werte und meine Ziele. Ich habe verstanden, dass der dicke Bauch, die vielen Polster und Kurven eine Bedeutung haben. Einige Pfunde sind durch vergangene schlimme Situationen entstanden, gehören der Kategorie Kummerspeck an. Andere haben sich durch viel zu viele Stresshormone angesammelt, wieder andere sind ein Zeichen dafür, dass ich einfach gern esse, ein paar andere Pfunde sind durch Bewegungsmangel entstanden und dann sind da die, die entstanden sind, weil ich älter geworden bin und deshalb weniger Kalorien als früher brauche.
In diesem Jahr habe ich gelernt, mich meiner Kurven, Polster und Röllchen nicht mehr zu schämen, sie nicht mehr unter sackartigen Gewändern zu verstecken, sondern sie zu zeigen. Die Pfunde haben ihren Schrecken verloren.
Das heißt aber nicht, dass mir mein Aussehen egal ist. Das überhaupt nicht! Ich liebe Make-up, lange Duschen, Cremes und Lotionen, Düfte und hübsche Kleidung. Und das soll auch so bleiben.
Eigentlich wollte ich diesen Blog deshalb an diesem Tag umbenennen. Statt Abnehmtagebuch sollte ein ‚über 50, na und‘ – Tagebuch entstehen. Doch nun hat sich eine lang gehegte dunkle Ahnung bestätigt und dieser Blog bleibt zumindest in Teilen ein Abnehmtagebuch.
Mein Arzt hat mir in der vergangenen Wochen, nach ich weiß nicht, wie vielen Blutentnahmen, eröffnet, dass meine Cholesterinwerte viel zu hoch sind und meine Blutzuckerwerte so gar nicht in Ordnung. Tja, und da hilft nur das Vermeiden von Fettem und Süßen, von Weißmehl,das Reduzieren von Stress, Bewegung, Bewegung, Bewegung, Verzicht auf Alkohol (hin und wieder ein Glas Wein ist ok) und Bewegung,Bewegung und nochmal Bewegung. Der gute Doc bestand auch auf Tabletten, die ich, wenn ich brav bin und wirklich abnehme, Sport treibe und mich ganz gesund ernähre, vielleicht auch wieder absetzen darf.
Ich bin übrigens familiär vorbelastet. Mama, Onkel und Tanten haben durch die Bank weg Diabetes Typ 2 entwickelt, und ganz ehrlich, ich habe überhaupt keine Lust auf Insulin .
Deshalb also noch mal von vorn, es geht wieder los, ich will abnehmen und hin und wieder werde ich auch auf die Waage steigen. Aber nur, wenn der Hosenbund locker sitzt, denn die Zahl auf der Waage kann ja auch ganz schön viel Stress auslösen und das will ich ja vermeiden.
Meinen Glückwunsch, tolles Vorhaben. Ich leide auch und habe nicht nur 20kg mehr an Kampfgewicht. Die Idee für den „neuen“ Blogtitel find ich gut. LG Claudi
Glückwunsch! Und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben! Ich leide mit Dir. Ich träume nicht von 20 kg weniger. Bin bescheiden, auch wenn 20 kg ein Traum wären. Der angedachte Blogtitel klingt aber auch gut. Er haut nicht so tief in die Wunde.