Liebe Bloggerfreunde,
seit längerer Zeit fehlt mir die Energie zum Bloggen. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass ich im Job mehr Verantwortung übernommen habe. Das kostet mich zwar nicht viel mehr Zeit, aber deutlich mehr Energie. Kraft kostet es auch, neben der Arbeit Haus und Garten zu versorgen und damit umzugehen, dass mein Partner, der schon sehr lange mit gesundheitlichen Problemen kämpft, mittlerweile nur noch mit Gehhilfen und dann auch nur wenige Meter gehen kann. Sein Lebensradius ist dadurch sehr eingeschränkt und er ist auf meine Hilfe angewiesen. Seit kurzem benutzt er einen Rollstuhl. Das ermöglicht uns wieder Ausflüge zu unternehmen.
Eine weitere Baustelle ist das Haus, in dem wir leben. Das meine ich wortwörtlich. Es ist alt und stark reparaturbedürftig. Wir hatten geplant, es nach und nach selbst zu restaurieren, was nun nicht mehr möglich ist. Wir versuchen, das beste draus zu machen, aber meine handwerklichen Fähigkeiten halten sich in Grenzen. Wir leben also auf einer Baustelle, in einem Haus, in dem überall irgendetwas nicht funktioniert. Dafür ist es mir gelungen, in unserem Garten, der fast nur aus Unkraut bestand, ein paar schöne Plätze zum Sitzen und Träumen zu schaffen.
Nach und nach verlor ich die Freude am bloggen, malen, fotografieren und kreativ sein. Mir fehlten Ideen, ich fühlte mich leer und gleichzeitig unter Druck, irgendwie doch etwas von mir zu geben. Ich nahm immer mal wieder einen Anlauf und fiel dann wieder in die Einfallslosigkeit.
Langsam akzeptiere ich, dass mein Leben sich verändert hat, ich spiele mit dem Gedanken, auf der Arbeit kürzer zu treten und ich beginne das Haus trotz all seiner Macken und Baustellen zu lieben. Das Bloggen hat mir schon einmal in einer schwierigen Lebensphase geholfen.
Vielleicht kennen einige von euch meinen ‚Northgermanyblog‘, auf dem ich auf Englisch über das Leben in Norddeutschland erzählte. Dieser Blog entstand aus dem Gefühl heraus, dass das Leben an mir vorbeizieht und ich im täglichen Einerlei ersticke. Der Blog motivierte mich , meine vier Wände zu verlassen und die interessanten und liebenswerten Orte und Dinge in meinem Leben bewusst wahrzunehmen. Mit unserem Umzug nach Lüneburg und der bald darauf folgenden Erkrankung meines Partners, wurden die Ausflüge weniger und es wurde still auf dem Blog.
An manchen Tagen habe ich wieder richtig Lust zu schreiben, und möchte wenigstens einen Blog weiterführen. Ich habe mich entschieden, Trinas Northgermany ruhen zu lassen und TrinasWelt weiterzuführen. Wenn mir danach ist, schreibe ich eben hier über Norddeutschland.
Mit dem Bloggen will ich meinen Blick auf das Positive, auf das, was mich inspiriert und aufbaut, richten. Nicht, weil ich die Realität in all ihrer Schrecklichkeit ausblenden will, sondern weil es gesund ist, sich hin und wieder eine Pause von den eigenen Problemen und all den Themen, mit denen wir politisch und gesellschaftlich konfrontiert sind, zu gönnen. Nicht zuletzt ist mein Blog der Ort, an dem ich schreibe. So, wie es mir gerade gefällt.
Ich wünsche Euch allen eine wunderbare Woche!
Trina