Nachdem unser Besuch heute morgen abgereist war, bin ich ein bisschen durch das Netz gesurft und habe mir Blogs von anderen Frauen angesehen, die Gewicht verlieren.
Ich bin total beeindruckt. So viele tolle und kreative Blogs, so viele Begabungen, die dort sichtbar werden. Einige habe so einen tollen, witzigen, originellen und kreativen Schreibstil, dass ich vor Neid ganz blass werden könnte. Aber ich werde statt dessen lieber von euch lernen!
Andere teilen die tollsten Kochrezepte mit mir oder berichten von spannenden Büchern. Wieder andere haben außergewöhnliche Hobbys oder einen scharfen Verstand.
Ist es nicht furchtbar, dem Gewicht und dem Aussehen so viel Bedeutung zuzumessen? Sind all diese Talente und Begabungen nicht so viel wichtiger? Schließlich sind sie es, die ein Blog lesenswert machen und nicht die verlorenen Kilos. Es sind die Fähigkeiten und Geistesgaben der Autorinnen, die das Leben anderer bereichern, nicht ihr Aussehen.
„Dick“, „fett“, „wabbelig“ sind nur Eigenschaftswörter. Jeder Mensch kann mit vielen Eigenschaftswörtern beschrieben werden. Meine Freundin Jacqueline zum Beispiel kann man mit witzig, klug, humorvoll, tatkräftig, intelligent, mütterlich, energiegeladen, hübsch, fett, ordentlich, braunäugig, blond, überpünktlich, lesefreudig, wortgewandt, kreativ, selbstlos und noch vieles mehr beschreiben. Was zählt, ist sie selbst, ihre Persönlichkeit. Deshalb mag ich sie.
Warum fällt es uns oft so schwer, unser Selbstbewusstsein aus unseren Fähigkeiten und Talenten zu beziehen, statt über unser Aussehen und Gewicht? Oder, anders gefragt, wie kann es uns passieren, dass ein Blick in den Spiegel oder eine Zahl auf der Waage uns vergessen lässt, dass wir intelligent, klug, witzig und gebildet sind, gute Mütter und gute Mitarbeiterinnen, freundliche Nachbarinnen, zuverlässige Freundinnen, super Kumpel und noch vieles mehr?
Zu viel Gewicht schadet uns und kann im Extremfall dazu führen, dass wir die Welt nicht all zu lange mit unseren guten Eigenschaften schmücken können. Deshalb ist es schon wichtig, ein gesundes bzw. gesundheitsförderndes Gewicht zu erlangen. Aber unser eigentliches Streben sollte doch darauf zielen, unsere vielen Talente, Fähigkeiten und Begabungen zu entwickeln und mit den Menschen in unserem Leben zu teilen.
Unsere Lebenszeit vergeht so schnell und was wirklich zählt sind die Menschen, die wir lieben und geliebt haben, die Menschen, mit denen wir Erlebnisse und Erfahrungen teilen. Was zählt ist, was wir tun. Abnehmen ist nur eines der vielen Dinge, die ich in meinem Leben tue und bei weitem nicht das wichtigste.
Sehr ehrliche, wahre Gedanken! 🙂