Neue Gewohnheiten

Seit meinem Umzug bin ich schreibfaul geworden.

Unser altes Haus war ein Bungalow und nach dem Auszug meiner Söhne richteten mein Mann und ich uns eigene Zimmer ein. Am Wochenende verbrachte jeder die ersten ein, zwei Stunden des Tages am eigenen Schreibtisch, um bei einer Tasse Kaffee Zeitung zu lesen, zu surfen, oder eben zu bloggen. Und wenn wir dann soweit waren, haben wir noch zusammen einen Kaffee getrunken oder sind zum Frühstücken in die Stadt gefahren. Das war so ein Ritual. Die  ersten Morgenstunden  gehörten  jedem ganz allein.

Im neuen Haus ist das anders. Da wir noch immer am Restaurieren und Renovieren sind, haben wir  noch keine eigenen  Zimmer für uns, so wie früher. Also trinken wir beide unseren Kaffee am Frühstückstisch und einer findet immer etwas in der Zeitung, das er dem anderen unbedingt erzählen muss und daraus werden dann schnell ein, zwei Stunden, bevor wir den Tag so richtig starten. Danach ist bei mir die Luft fürs Bloggen dann meistens raus.  

Ich schreibe am liebsten morgens. Die  Eindrücke vom Vortag habe ich im Schlaf verarbeitet und ich fühle mich klar, strukturiert und konzentriert. Meistens kommen mir die Ideen fürs Bloggen bei der Morgenrunde mit dem Hund und früher habe ich meist gleich losgelegt mit dem Schreiben.

Mit dem neuen Haus haben wir neue Rituale entwickelt. Seit ich nicht mehr 130 km von meiner Familie entfernt lebe, sehe ich sie viel öfter und eine alte Freundschaft ist wieder aufgelebt. Ich bin immer noch dabei, meine alte Heimatstadt neu zu entdecken und wir gehen nun am Wochenende öfter auch mal abends essen oder irgendwo ein Glas Wein trinken. Das war auf dem Lande nicht so einfach möglich. Mein Weg zur Arbeit ist deutlich kürzer und ich genieße es, früher zu Hause zu sein. In einigen Wochen beginne ich mit Malkursen an der Volkshochschule und ich liebäugle mit einem Kurs im kreativen Schreiben. Ja, mein Leben hat sich verändert und  damit auch meine Schreibgewohnheiten.

9 Kommentare zu „Neue Gewohnheiten

  1. Da hast Du wirklich recht. Veränderungen sind was Gutes, manchmal reicht schon eine Kleinigkeit, um neue Impulse zu bekommen. Gleichzeitig sind liebgewonnene Gewohnheiten wie ein paar alte Schuhe – einfach nur bequem und vertraut, aber irgendwann tun sie trotzdem nicht mehr gut. LG , Trina

  2. Es wäre doch auch schade, würde es keine Veränderungen geben. Auch wenn es oft schwer fällt liebgewordene Gewohnheiten zu verändern oder aufgeben zu müssen.
    Grüße,
    Matthias

  3. Danke! Viele Grüße aus dem regnerischen Norden – ich hoffe, Du musst nicht unter dem Schnee in Süddeutschland leiden.

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