Vor einigen Jahren habe ich einen Klienten betreut, dessen Geruchsnerv bei einem Unfall zerstört wurde. Unglücklicherweise war dieser Mensch Koch, ein sehr guter sogar, der ein bekanntes Restaurant geführt hatte. Wie ihr sicherlich wisst, hängt unsere Fähigkeit zu schmecken eng mit dem Geruchssinn zusammen. Denkt nur mal dran, wie schal alles schmeckt, wenn wir einen dicken Schnupfen haben. Was der Verlust des Geschmackssinn für diesen Koch bedeutet hat, könnt ihr Euch sicher ausmalen.
Für uns alle ist es selbstverständlich, zu riechen und zu schmecken. Wir genießen unser Essen so sehr, dass es kein Fest und kein Ereignis gibt, das nicht durch kulinarische Genüsse aufgewertet wird. Wir empfinden Ekel, wenn wir vergammeltes Essen sehen und riechen sofort, wenn die Erbsensuppe im Topf anbrennt.
Könnt ihr Euch ein Leben ohne Riechen und Schmecken vorstellen? Es gibt Menschen, ganz wenige nur, die ohne Geschmacks- und Geruchssinn geboren werden. Seit einigen Wochen schreibt einer von ihnen einen Blog auf WordPress:
Sinnesgeschichten von Jan Phillip Lehmker
Die Beschreibung seiner Erfahrungen sind hochinteressant, nachdenklich stimmend und unterhaltsam.
Guckt mal rein, es lohnt sich wirklich!
Ich habe viel Phantasie, und kann mir so einiges vorstellen, aber da ich ein Genussmensch bin, absolut nicht, ohne Geruchs- oder Geschmacksinn zu leben – außer ein paar Tage während einer Erkältung – und das ist schon eine Heimsuchung sondergleichen. 😉
Ja – das kann ich mir tatsächlich vorstellen – nicht so schlimm wie bei dem erwähnten Koch. Letztes Jahr habe ich eine Nebenhöhlenentzündung verschleppt – das hat meinen Geruchsinn eingeschränkt. Ich habe es am Anfang erst gar nicht gemerkt. Manchmal rieche ich was – aber ich erkenne den Geruch nicht. Schlimm ist auch, dass ich nicht rieche wenn was verbrennt, oder brennt. Auch wenn was verdorben ist – aber wenn es noch dein Beruf ist und passion – das ist echt schlimm.
LG