Ich bin da!
Wo?
Mitten im Leben.
Ich komme seit einiger Zeit in meinem Leben an. Nach außen hat sich nur wenig verändert. Aber in mir ist ein neues Bewusstsein dafür gewachsen, wie kostbar unser Dasein ist.
In den letzten Jahren habe ich fast meine ganze Kraft und Energie in den Beruf gesteckt. Das ändert sich grade und die Projekte, die ich aufgebaut habe, werden bald von anderen weitergeführt. Meine Kinder sind erwachsen und kommen gut klar. Mein Partner ist autonom und ein guter Freund, der auch ohne mich existieren kann. Meine Mutter ist körperlich und geistig gesund und kehrt langsam wieder ins Leben zurück.
Ich gebe ab und lasse los. Niemand braucht mich. Ich bin frei!
Seit dieser Prozess in mir begonnen hat, gestalte ich mein Da-sein immer mehr nach meinen Bedürfnissen und Interessen.Vielleicht ist es das Alter, aber in mir verändert sich tatsächlich etwas ganz Elementares.
Ich habe mich selbst zur Hauptperson in meinem Leben ernannt und nehme mich gleichzeitig immer weniger wichtig. Das befreit!
Ich besinne mich auf alte, lange vernachlässigte Interessen. Es wird mir immer wichtiger, so viel Zeit wie möglich mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe und zu denen ich eine gute und innige Beziehung habe, aber mein Bedürfnis, zu kontrollieren, alles im Griff zu haben, nimmt ab.
Gleichzeitig werde ich mir immer stärker bewusst, dass Dasein auch bedeutet, Teil des Ganzen zu sein. Mein Dasein ist gewollt und es ist meine Aufgabe, mich mit meinen Ideen, Gedanken, meiner Kreativität und meiner Tatkraft in das Leben einzubringen. Ich gestalte diese Welt mit allem was ich tue und sage, aber auch mit dem, was ich zurückhalte, mit. Mein Dasein hat einen Sinn, der sich mir vielleicht nicht immer ganz erschließt. Auch wenn mich niemand braucht, habe ich doch eine Bedeutung für das Leben anderer. Ich habe die Freiheit und die Aufgabe, mich zu entfalten, mich zu entwickeln und zu verändern, zu lernen, zu handeln, zu denken und zu fühlen, ganz so, wie es meinem Wesen entspricht.
Besser noch, ich darf mein Dasein auch genießen, all das Schöne, das ohne unser Zutun diese Welt ausmacht, wie die Natur und all die Lebewesen, die mit uns auf der Erde leben, aber auch all das Gute und Faszinierende, das andere durch ihr Dasein in diese Welt eingebracht haben, vom Bäcker, der mir diese wunderbaren Franzbrötchen beschert bis hin zum Schreiberling und Filmemacher, die mir mit ihren Werken so viel Entspannung und Freude bereiten und zu meiner Nachbarin, deren Garten eine wahre Augenweide ist.
Ich bin sehr froh, da sein zu dürfen.
Wunderbar geschrieben! Habe mich selbst auch sehr wiedergefunden in vielem was du geschrieben hast!
Liebe Grüße Andrea
Das scheint gerade viele anzutreiben, umzutreiben, ich habe da ei schönes Buch gelesen und mache mir auch so meine Gedanken…. das Caf´e am Rande der Welt… Mir hat es sehr gut gefallen 🙂
LG & alles Gute für Dich
So in etwa geht es mir zur Zeit auch. Und zwar seitdem ich mir regelmäßig die Frage stelle, wie ich den wohl letzten, und vielleicht wichtigsten, Teil meines Lebens verbringen möchte. Will ich mich wirklich nach wie vor über im Grunde genommen höchst nebensächliche Kalamitäten aufregen? Will ich mich nach wie vor von Menschen kränken und vor den Kopf stoßen lassen lassen, die in meinem Leben überhaupt keine Rolle spielen? Will ich mir selbst durch ewige Grübeleien beständig Prügel zwischen die Beine werfen, und wertvolle Lebensenergien verschwenden?… Seitdem ich damit begonnen habe, los zu lassen, fühle ich mich richtig wohl in meiner Haut.
Herzliche Grüße!
Danke!
Hey, dankeschön. Ich wollte ihn so ähnlich im Blog einbauen, wie Du ihn eingebaut hast.
Ich habe mich selbst zur Hauptperson in meinem Leben ernannt und nehme mich gleichzeitig immer weniger wichtig. Das befreit! Genial, einfach, genial!
Hallo Claudi, schön, dass es Dir besser geht, so ein Wochenende mit lieben Menschen ist was Feines :-). Natürlich kannst Du den Spruch verwenden, bin gespannt, wie er auf deinem Blog erscheint. Liebe Grüße, Trina
Hallo Trina, Da-sein…ein toller Blog. Auch ich komme gerade wieder aus meinem Loch gekrabbelt. Am letzten Wochenende war ich mit meiner Schwester an der Ostsee…es gab viele tolle Gespräche und mein Da-sein kommt wieder raus. Liebe Grüße Claudi ..(PS. Darf ich Deinen Spruch (von Mark Victor Hansen) auch in meinem Blog verwenden??)
Danke, das wünsche ich dir auch. Vielleicht hast du Recht. Ich müsste mir unbedingt mal die Zeit zum Nachdenken nehmen, aber wie du auch schon so ähnlich bei A geschrieben hast, es ist immer so viel zu tun (was einem meistens auch Spaß macht), und ich verliere da oft das Gefühl, ob ich wirklich das für mich Richtige tue.
Viele Grüße, Idgie
Das wirst Du bestimmt, oder vielleicht bist Du schon da, ohne es wirklich zu bemerken. Es ist ja ein Prozess und da geht es immer rauf und runter, vorwärts, rückwärts, stillstehen, weitergehen und wenn man dann mal guckt, ist man tatsächlich ein Stück weiter gekommen auf dem Lebensweg. Wünsche dir einen wunderschönen Sonntag! LG Trina
Ich hoffe, da komme ich auch noch hin. Klingt nämlich richtig gut.
Viele Grüße, Idgie